Neben ehemaligen Mitarbeitern von Goldman Sachs, darunter der laut eigener Aussage mit den US-Behörden in vollem Umfang kooperierende Tim Leissner, sieht sich auch Malaysias Ex-Premier Najib Razak im Fadenkreuz der heimischen und ausländischen Ermittler.

Der Öffentlichkeit wurde bislang die Geschichte präsentiert, dass der Milliardenbetrug allein durch eine Reihe von „schwarzen Schafen“ begangen worden, jedoch kein Resultat einer „Kultur der offenen Korruption“ gewesen sei.

Doch diese Geschichte wird im Angesicht der neuesten Enthüllungen um 1MDB immer unglaubwürdiger. Denn längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass hochrangige Vorstandsmitglieder von Goldman Sachs direkt in den Skandal verwickelt sein sollen.

Hierzu gehört unter Bezugnahme auf weitere Enthüllungsberichte unter aller Voraussicht auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende der amerikanischen Großbank, Lloyd Blankfein. Goldman Sachs wurde es auf diese Weise erschwert, die offizielle Geschichte aufrecht zu erhalten.

Der ursprüngliche Versuch, die Schuld an den Ereignissen auf Ex-Mitarbeiter der Bank wie Tim Leissner und dessen Südostasien-Team zu schieben, hält den realen Begebenheiten bei Licht besehen einfach nicht Stand.

Dies gilt insbesondere nach Bekanntwerden eines persönlichen Treffens zwischen Blankfein und dem noch immer auf der Flucht befindlichen Finanzier Jho Low, der die durch Goldman syndizierte Bondemission von 1MDB einfädelte und deren Begebung mit auf den Weg brachte.

Low wird seit geraumer Zeit weltweit mittels eines internationalen Haftbefehls durch die malaysischen und amerikanischen Behörden gesucht. Vor wenigen Wochen setzte die malaysische Regierung Goldman Sachs die Pistole auf die Brust, von der Bank einen Betrag von $7,5 Milliarden einfordernd, um im Gegenzug alle straf- und justizrechtlichen Anschuldigungen gegen Goldman in der Angelegenheit fallen zu lassen.

Der Imageschaden, der Goldman in Sachen 1MDB zuteil wurde, lässt sich kaum beziffern. Sowohl seitens der malaysischen als auch der amerikanischen Behörden drohen Goldman Strafzahlungen in bislang noch nicht absehbarer Höhe.

Nun leitet das Direktorium bei Goldman Sachs erste Schritte zur Entschärfung der Lage ein, was ganz danach aussieht, als ob ein Eingeständnis erfolgt wäre, laut dem Blankfein eine wichtige Rolle in dem Skandal gespielt haben könnte, um den eigenen Bankern dabei zu helfen, die hausinternen Kontrollen zu umschiffen.

Das Wall Street Journal berichtet, dass Goldman in einer Pflichtmeldung mitgeteilt habe, die Absicht zu verfolgen, einen gegenüber Blankfein noch zur Zahlung ausstehenden Cash-Bonus in Höhe von $14 Millionen so lange zurückhalten zu wollen, bis die offiziellen Ermittlungen der Behörden im Fall 1MDB abgeschlossen sind.

Gleiches gilt auch in Bezug auf zwei namentlich bisher nicht genannte Ex-Führungsmitglieder  von Goldman Sachs. Laut Insidern soll es sich hierbei jedoch um Michael Evans und Michael Sherwood handeln.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite des Finanzblogs von Zerohedge veröffentlicht wurde.  

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